Dies Bild zeigt die Teilnehmer am "Senior Workshop" einer dreitäigen Veranstaltung im November 2011 in Yangon, die unter dem kompliziert klingenden Thema "Myanmar Perceptions of the Social Economics of Myanmar" stand. Veranstalter waren die Friedrich-Ebert-Stiftung, Myanmar Egress und die Myanmar Wome Entrepreneur Association (MWEA). Die hier zu sehenden 50 TeilnehmerInnen aus Myanmar und westlichen Ländern in einem der Säle eines vornehmen Hotels, weitere 80 überwiegend jüngere Leute trafen sich unter demselben Thema in einem benachbarten älteren Hotel. An beiden Orten wurden in jeweils fünf Arbeitsgruppen zu folgenden Themen diskutiert: Umgangssprache war im Senior Workshop Englisch, im Junior Workshop die Landessprache.
- Der Einfluss des Buddhismus auf wirtschaftliches Denen und Handeln in Myanmar
- Historische Erfahrungen und die Lehren daraus.
- Der Einfluss wirtschaftlchen Wandels auf die sozialen Beziehungen in Myanmar.
- Verschiedene Wirtschaftskulturen - Myanmar als eine "plural society".
- Lebensgrundlagen, besonders in den ländlichen Gebieten.
Es ging also in allen Gruppen um ein "Wirtschaft und ..." Thema, wobei der Zusammenhang zwischen wirtschaftlichen und sozialen Fragen im Mittelpunktz stand. Die Gründerin der MWEA, eine emeritierte Wirtschaftsprofessorin, hatte nachdrücklich betont, dass eine Ökonome, die nicht zugleich "sozial" sei, für sie nicht akzeptabel sei. Sie hatte dann auch auf dem komplizierten Thema der Tagung bestanden.
Eine der Besonderheiten der Tagung war es, dass keine Referate gehalten wurden. Die Teilnehmer hatten vorher eine Dokumentation mit Texten bekommen, die allesamt in Myanmar entstanden waren und die in den Arbeitsgruppen behandelten Themen in unterschiedlicher Art und Weise beleuchteten. Die Teilnehmer waren aber nicht daran gebunden, sich auf die Texte zu beziehen. Sie hatten die Augab, sich auf einige Thesen zu einigen und dann Empfehlungen für Politik und Forschung zu empfehlen. Das klappte im Senior Workshop außerordentlich gut, obwohl sich die Teilnehmer in den einzelnen Arbeitsgruppen vorher noch nie begegnet waren. Im Junior Workshop dagegen wurde überwiegend nur diskutiert. Die Ergebnisse der Diskssionen wurden nur teilweise festgehalten.
Festgehalten wurden dagegen die Ergebnisse der Gruppen des Senior Workshops swie große Teile des Textbuches, das für die Veranstaltung zusammengestellt wurde. Die Dokumentation "Trade, Trust, Transition" wurde in Myanmar gedruckt und an die TeilnehmerInnen sowie an verschiedene Organisationen verteilt. Der Dokumentarband kann als pdf-Datei heruntergeladen werden.
Der Workshop war ein Projekt, das in gewisser Weise nicht abgeschossen ist. Die zahlreichen von den Gruppen erarbeiteten Empfehlungen konnten nicht weiter verfolgt werden. Dazu hätte es weiterer Gelder und einer Koordinationsgruppe vor Ort bedurft. Das ist insofern schade als das Format der Veranstaltung auf allgemeine Zustimmung traf. Anders als in anderen Seminaren und Workshops diskutierten die Teilnehmer hier auf Augenhöhe und ergibnisoffen. Zudem war das Thema nicht eindimensional, sondern befasste sich mit der Schnittmenge von Wirtschaft und anderen sozio-kulturellen Faktoren. Schließlich wurde als angenehm empfunden, dass in beiden Abteilungen des Workshops Mennschen zusammen kamen, die sich vorher noch nicht getroffen hatten.